Alice

Die italienische Sängerin Alice heißt mit bürgerlichem Namen Carla Bissi. Geboren wurde die Sängerin am 26. September 1954 in Forli, der Hauptstadt der italienischen Provinz Forlì-Cesena, gelegen in der Region Emilia-Romagna in Oberitalien. Die Sängerin hat sich dem Pop-Genre verschrieben.

Die Anfänge

Anfänglich brachte Alice – damals als 17jährige – unter ihrem bürgerlichen Namen ihre ersten Singles heraus. Der Name Bissi konnte sich Anfang der 1970er Jahren im Italo-Pop und auch in anderen Genres nicht etablieren. Ab Mitte der 1970er Jahre nutzte die Sängerin das Pseudonym Alice Visconti. Doch auch die unter diesem Pseudonym herausgebrachten beiden Alben blieben erfolglos. Erst die Zusammenarbeit mit dem Cantautore Franco Battiato brachte Alice den ersehnten Durchbruch. Ab diesem Zeitpunkt betrag die Sängerin nur noch als „Alice“ die Bühne. Das erste gemeinsame Album der beiden Capo Nord im Jahr 1980 wurde zu einem Erfolg und die daraus ausgekoppelte Single Il vento caldo dell’estate zu einem Überraschungshit.

Festivals und Auszeichnungen

Im Jahr 1981 nahm Alice am Sanremo-Festival teil. Es war das erste Mal, dass die Sängerin dort antrat, und gleich wurde sie Siegerin dieses Festivals. Ihr Siegertitel, der die Sängerin auf Platz eins brachte, war „Per Elisa“. Der Song erreichte auch Platz ein der italienischen Charts und wurde über eine halbe Million Mal verkauft. Auch in Ländern wie der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden, aber auch in Finnland, Belgien und in Österreich. Alice war damals Teil der Welle der Popmusik aus Italien und wurde gleichgesetzt mit Sänger*innen wie Loretta Goggi und Richi e Poveri sowie Gianna Nannini. Neben dem Pop widmete sich Alice in den Folgejahren auch der angerockten Popmusik. Mit dem dem Cantautore Franco Battiato arbeitete Alice auch hier erfolgreich zusammen. Beide produzierten in dieser Zeit „Per Elisa und Azimut“. Danach kam das erste selbstproduzierte Album der Sängerin auf den Markt. Das war 1983. Allerdings war dieses Album weniger erfolgreich als die Vorgänger. Eine erneute Zusammenarbeit von Alice mit dem Cantautore Franco Battiato offerierte Alice im Jahr 1984 – für den Eurovision Song Contest 1984. Für Italien gestartet, belegte die Sängerin einen guten fünften Platz. Coverversionen von Battiato-Songs brachte Alice 1985 heraus mit dem Album Gioielli rubati. Damit war die Sängerin vor allem in Frankreich sehr erfolgreich. Eine Single aus diesem Album – „Prospettiva Nevski“ erreichte aber auch in Italien und Österreich Chartplatzierungen.

Ihre größten Erfolge


Der Popsong „Per Elisa“ ist wohl der größte Hit, den die Sängerin Alice jemals herausbrachte. Mit diesem Song schwamm die Popsängerin 1981 regelrecht auf der damaligen Italo-Popwelle, die auch den Rest Europa begann zu erobern bzw. zu begeistern.

Una notte speciale

In Deutschland feierte Alice ihren ersten großen Erfolg mit „Una notte speciale“ im Jahr 1982. In einer deutschen Version wurde der Song später auch von Tony Holiday aufgenommen. Der Song war einer der meistverkauften Singles von Alice im Jahr 1982 und landete in Deutschland auf der entsprechenden Liste auf Platz 8.

Zu nah am Feuer

„Zu nah am Feuer“ war 1984 ein Song, den Alice mit Stefan Waggershausen aufnahm und den die italienische Sängerin in Deutschland zunehmend bekannt machte. Denn Deutsch-Pop war damals angesagt. Doch auch in der Schweiz und in Österreich war dieses Duett erfolgreich und landete dort sogar auf Platz eins der Charts.

Diskografie

Von 1981 bis 2014 brachte Alice 19 Alben sowie 3 Live-Alben heraus, von denen es für 14 Alben Chartplatzierungen gibt. In der Zeit von 2003 bis 2012 gab es eine längere Schaffenspause der Popsängerin.

Zeit nach 1984 und Aktuelles und Popularität in Deutschland

Alice beschäftigte sich ab 1984 vornehmlich mit Duetten und hatte zwei Hitsingles. Neben Immer wieder kam es zu einer Zusammenarbeit mit Battiato. Doch ab 1986 setzte Alice auf eigene Ideen. Es folgten Songs mit interessanten Tonfolgen mit Einflüssen auf New Age, Folk und Dance sowie Electro und Hip-Hop und Rock. Ihr Spektrum erweiterte Alice zudem mit noch weiteren Musikrichtungen. Melancholische Songs waren ebenfalls darunter. Zusammengearbeitet hatte Alice in den späten 1980er Jahren unter anderem mit Phil Manzanera und Tony Levin. Die Popularität von Alice in Deutschland wurde vor allem durch den Song „Zu nah am Feuer“ war 1984 mit Stefan Waggershausen stark vorangetrieben. 1987 erhielt die Sängerin die „Goldene Europa“ des Saarländischen Rundfunks. Ende der 1980er Jahre wurde der Stil, den Alice verfolgte, mehr und mehr unattraktiv. Ihre Mitwirkung am experimentellen Ambient-Projekt Devogue fand kaum Beachtung. Im Jahr 2000 stand Alice abermals beim Sanremo-Festival auf der Bühne. Doch das erhoffte Comeback blieb aus. Ab diesem Jahrzehnt verband Alice auch zunehmend ernste Themen mit harmonischen Popklängen, wie den Song „Auschwitz“. Das letzte Album, das Alice bisher veröffentlichte war Weekend im Jahr 2014. Mit Franco Battiato stand Alice 2018 das letzte Mal auf der Bühne.

Privates

Der Mann an der Seite von Carla Bissi ist Francesco Messina, Professor und Plattenproduzent. 2001 verließ die Sängerin Mailand und folgte ihrer großen Liebe ins Friaul, nahe von Udine.