Gianna Nannini

Gianna Nannini gilt als italienische Rockröhre. Geboren wurde die Sängerin am 14. Juni 1954 in Siena. Neben dem Singen von Rocksongs gehört die Leidenschaft von Gianna Nannini auch dem Songschreiben.

Frühe Jahre und Karrierebeginn

Die Familie, in die Gianna Nannini hineingeboren wurde 1954 war eine der traditionsreichsten Konditorenfamilien in Siena. Das Unternehmen wird inzwischen durch den Bruder der Sängerin geleitetet, der in den 1980er und 1990er Jahren im Motorsport sehr erfolgreich war. Die Sängerin genoss eine sehr bodenständige Ausbildung, machte Abitur in Bologna und verließ mit 18 Jahren ihr Elternhaus. In Lucca studierte Gianna Nannini zunächst Klavier und anschließend Komposition in Mailand. Ein weiteres Studium – nämlich für Literaturwissenschaft und Philosophie nahm die Sängerin in späteren Jahren auf und beendete dieses 1994, und zwar mit ihrer Arbeit zum Thema Il corpo nella voce („Der Körper in der Stimme“) mit summa cum laude. Während der ersten Jahre ihrer Musikkarriere litt die Sängerin unter Depressionen. Angetrieben vom Leben und Schaffen ihres großen Vorbilds, Janis Joplin, gelang es Nannini aber die Depression zu überwinden und im Jahr 1976 legte sie den Grundstein für ihre musikalische Karriere mit ihrem introvertierten Debütalbum Gianna Nannini. 1977 folgte die poetische Platte Una radura und 1979 brachte sie ihre erste Langspielplatte heraus – dieses Album trug den Titel California. Schon kurz nach dem Beginn ihrer Karriere gab es mit diesem Album auch gleich einen kleinen Skandal um die Sängerin aus Italien: Das Album California hatte einen feministischen Inhalt und ein provozierendes Cover. Vor allem im konservativen und katholischen Italien löste dies einen kleinen Skandal aus. Auf dem Cover war die Fackel der Freiheitsstatue gegen einen Vibrator austauscht worden.

1980er und 1990er Jahre

Die 1980er Jahre begannen für Gianna Nannini mit einem Paukenschlag und einem großen Karriereschritt: 1981 schrieb sie nämlich die Filmmusik für den Film Sconcerto Rock und sang das Titellied „Ora“. Im gleichen Jahr erschien das Album G.N. In den dort veröffentlichten Songs experimentierte die Italo-Sängerin mit elektronischer Musik und landete mit dem Titel „Occhi aperti“ einen Hit. Nicht unwesentlich an ihrem musikalischen Durchbruch beteiligt war ihr Manager Peter Zumsteg. Dieser sorgte auch für die entsprechende Vermarktung des Songs „Latin Lover“ im Jahr 1982. In diesem Jahr begann für die Sängerin auch eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Musikproduzenten Conny Plank. Bis 1987 – bis Plank starb – produzierte Nannini noch zwei weiteren Alben mit ihm. Große Bekanntheit in Italien erlangte die Sängerin 1984 mit der LP „Puzzle“. Die Singleauskopplung „Fotoromanza“ stand drei Monate auf Platz Eins in Italien und wurde der Sommerhit des Jahres 1984. Weiter ging es 1990 mit dem Hit „Un’estate italiana“. Diesen Song gab die Sängerin auch bei der Eröffnungsfeier der Fußballweltmeisterschaft in Italien im Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand zum Besten. Die Rockröhre wurde danach nicht müde, auch wenn einige Jahre keine großen Hits gelandet wurden. Im August 1996 kam ein Best-of-Album heraus.

2000er Jahre

Das Jahr 2000 begann für Nannini mit einem Erfolgsstück der ganz anderen Art. Sie schrieb in diesem Jahr den Soundtrack zur Zeichentrickverfilmung von Michael Endes Roman Momo. Dieser Soundtrack war der Beginn eines neuen Weges für die Sängerin, die fortan vor allem auf elektronische Musik setzte. 2002 folgten 13 Lieder auf einem Album. 2004 wieder ein Stilbruch mit dem Album Perle, wo die Sängerin aufs Klavier setzte und die Musiker des Solis String Quartet aus Neapel. 2006 feierte die Sängerin schließlich ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum und kehrte wieder zurück zur Rockmusik. Ihr Jubiläumsalbum „Grazie“ erreichte den Status der italienischen Diamant-Platte und stand lange an der Chart-Spitze. 2007 wurde ein internationaler Werbespot für den Fiat Bravo mit der akustischen Version ihres Hits „Meravigliosa Creatura“ aus dem Album Perle verwendet.

Ihre größten Erfolge im Videoclip

I maschi + Bello e impossibile


Dieses Video stammt von der 2016er Tour von Gianna Nannini. Bello e impossibile ist dabei ein Hit aus dem Jahr 1986.

I maschi


Dieses Schwarz-Weiß Video zeigt die Sängerin bei ihrer Darbietung des Songs „I maschi“.

America


Aufgenommen wurde dieses Video bei einem Konzert in Deutschland. Der Song „America“ ist ein Hit aus dem Jahr 1985.

Auszeichnungen und Festivals

Gianna Nannini wurde mehrfach mit Goldenen Schallplatten ausgezeichnet. Die erste erhielt sie 1984 für die LP „Puzzle“. Im gleichen Jahr nahm die Sängerin am Musikfestival „Festivalbar“ teil und gewann dieses. Nannini vertrat daraufhin Italien 1987 beim 18. World Popular Song Festival in Tokio. Dort präsentierte sie die Single „I maschi“, produziert mit dem Schweizer Armand Volker. Kurz darauf begann eine mehrmonatige Tour durch Europa, die sich bis 1988 erstreckte. Knapp zehn Jahre nach dem Beginn ihrer Karriere füllte Gianna Nannini auf dieser Tour große Hallen in Deutschland, Frankreich und Italien sowie in Skandinavien.

Privates

Gianna Nannini lebt mit ihrer Partnerin zusammen. Die beiden haben eine Tochter, die 2010 geboren wurde. Die Familie lebt in London. Die leibliche Mutter des Kindes ist Gianna Nannini, die bei der Geburt ihrer Tochter 54 Jahre alt war – damals 2010 – ein kleiner Skandal.

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