Die italienische Sängerin Mina wurde am 25. März 1940 als Anna Maria Mazzini in Busto Arsizio in der Lombardei geboren. Die Sängerin hat auch die schweizerische Staatsbürgerschaft und veröffentlicht seit 1960 kontinuierlich fast jährlich neue Alben. Mina führte bereits 25mal die italienischen Albumcharts an. In Deutschland landete Mina einen Nummer-Eins-Hit mit „Heißer Sand“. Bezeichnet wird die Sängerin oftmals als „igerin von Cremona“ und gilt als Primadonna der italienischen populären Musik. Markant ist die kraftvolle Stimme der Sängerin, was Mina lange zu einem Highlight der italienischen Musikszene machte. Die Sängerin stellte mit ihren Songs stets die sozialen Normen an den Pranger und infrage. Mina gilt als sehr emanzipiert, was sich auch in ihren Songs widerspiegelt. Die Texte der Songs gelten als sehr direkt und wurden zu einem Symbol der Frauenbewegung im sehr konservativ und vor allem religiösen Italien. Mina war im Laufe ihrer Karriere in verschiedenen Genres unterwegs – R&B, Pop und Bossa Nova, aber auch Disco und Jazz. Das ist auch der Grund, warum der Erfolg von Mina auch ins 21. Jahrhundert katapultiert werden konnte.
Frühe Jahre und Karrierebeginn
Die Sängerin Mina wurde in Busto Arsizio geboren, wuchs aber Mazzini in Cremona auf. Ihr Debüt als Sängerin gab sie 1958 während des Familienurlaubs in Forte dei Marmi bei einem Auftritt im bekannten Lokal La Bussola bei Pietrasanta. Ende 1958 trat sie schon mit der Gruppe Happy Boys auf. Entdeckt – wenn man das so sagen darf – wurde Mina vom Produzenten David Matalon. Dieser entwickelte für sie ein zweigleisiges Konzept – als Mina trat sie mit italienischen Songs in Erscheinung und unter dem Namen Baby Gate mit englischsprachigen Songs. Das Baby Gate-Projekt wurde jedoch bald wieder aufgegeben. Stattdessen trat Mina mit der Gruppe Solitari in Italien auf. Es folgten auch erste Auftritte im Fernsehen. Der Song „Nessuno“ bracht ihr den Titel „Königin“ der neuen Musikrichtung „der Urlatori (Schreier)“ ein. Ihren ersten richtigen Hit landete Mina 1959 mit der Single „Tintarella di luna“. Auch als Schauspielerin war Mina erfolgreich. Bis 1969 spielte sie in mehreren Filmen mit. 1960 erfolgte die erste Wettbewerbsteilnahme am Sanremo-Festival. Doch abseits dieses Festivals gelang ihr wirklich ein Hit – mit „Il cielo in una stanza“. Danach übernahm Mina eine eigene Fernsehsendung und sang die Titelmelodie zur Sendung Canzonissima, „Due note“. Doch nicht nur gute Kritiken bekam die Sängerin in den 1960er Jahren. Nach dem Sanremo-Festival 1961 überwarf sich die Sängerin mit der Presse und schloss weitere Teilnahmen an diesem Festival für sich aus.
Weitere Karriere
Mit dem Song „Moliendo café“ gelang der Sängerin ein weiterer Nummer-Eins-Hit. Danach folgte ein Tief in ihrer Karriere – ausgelöst durch die Geburt ihres Sohnes. Vater war der Schauspieler Corrado Pani, der zu diesem Zeitpunkt noch mit einer anderen Frau verheiratet war. Im streng katholischen Italien brachte diese Affäre Mina eine Anzeige wegen Konkubinats ein. Dieser Skandal und entsprechend böse Worte aus der Presse konnten den Erfolg der Sängerin nicht bremsen. 1964 übernahm sie eine neue Fernsehsendung nach zwei Jahren Zwangspause durch den Skandal. Bis 1965 landete Mina zwei weitere Hits mit „È l’uomo per me“ und „Un anno d’amore“. In ihrer weiteren Karriere wurde Mina auch im Ausland berühmt, das sie auf Französisch, Spanisch, Türkisch, Deutsch und Japanisch sang. Der Titel „Heißer Sand“ wurde zum Hitparadenerfolg und für zwei Monate lang Platz Eins. Bis 1964 produzierte Mina zwölf Singles auf Deutsch. Ihr eigenes Plattenlabel PDU gründete die Sängerin 1967. Auch in den 1970er Jahren gab es noch einige Erfolge. Mitte der 1970er Jahre zog sich Mina aus der Öffentlichkeit zurück. Ihren letzten Fernsehauftritt hatte sie 1974 in der Sendung Milleluci. 1978 folgten noch einige Konzerte. Das letzte Konzert gab die Sängerin in Bussola. Danach konzentrierte sie sich auf die Veröffentlichung von Alben. Es waren immer Doppelalben. Erst 1996 erschien ein einfaches Album. 1998 arbeitete Mina mit Adriano Celentano zusammen. Der erste öffentliche Auftritt von Mina gab es nach mehreren Jahrzehnten 2001 wieder. Damals ließ sich die Sängering
bei den Aufnahmen zum Domenico Modugno gewidmeten Coveralbum Sconcerto erstmals wieder filmen.
Große Erfolg im Videoclip
Heisser Sand
Dieser Song machte Mina in Deutschland bekannt. Veröffentlicht wurde der Song auch in weiteren Sprachen.
Fremdes Land
Bei diesem Song handelt es sich um eines von mehreren Songs, die Mina auf Deutsch aufnahm.
Moliendo café
Hier handelt es sich um einen der bekanntesten auf Italienisch gesungenen Hits von Mina.
Auszeichnungen
Anfang der 2000er Jahre wurde Mina von Präsident Carlo Azeglio Ciampi mit dem Verdienstorden der Italienischen Republik (Großkomtur) geehrt.
Aktuelles
Nach wie vor veröffentlicht Mina fast jährlich neue Alben. 2014 gab es das Album mit dem Song „La palla è rotonda“, das Verwendung bei den Rai-Fernsehübertragungen der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien fand. Mit Adriano Celentano veröffentlichte Mina 2016 „Le migliori“.
Privates
Der Sohn von Mina, Massimiliano Pani, der aus der skandalumwitterter Beziehung Minas mit dem Schauspieler Corrado Pani hervorging und 1963 geboren wurde, ist Produzent, Komponist und Songwriter. Mina heiratete 1970 den Journalisten Virgilio Crocco, mit dem sie eine Tochter hat, Benedetta Mazzini. Ihr Mann kam 1973, als ihre Tochter gerade einmal zwei Jahre alt war, bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Mina lebt heute in Lugano in der Schweiz und war 25 Jahre lang mit dem Kardiologen Eugenio Quaini liiert, den sie 2006 heiratet. Die Sängerin trägt heute den bürgerlichen Namen Anna Maria Quaini.