Luciano Pavarotti

Der italienische Opernsänger Luciano Pavarotti wurde am 12. Oktober 1935 in Modena geboren. Gestorben ist der große Opernsänger, der die Grenzen zwischen Klassik und Oper während seiner musikalischen Karriere verschmelzen ließ, am 6. September 2007 in seiner Geburtsstadt. Pavarotti gilt als einer bedeutendsten Tenöre aller Zeiten und war Mitglied der Drei Tenöre und Duettpartner vieler Pop-Künstler, was Pavarotti regelrecht zu einem Superstar machte. Den so erlangten Ruhm nutzte er auch für Benefizkonzerte.

Frühe Jahre und Karrierestart

Geboren wurde Luciano Pavarotti als Sohn des Bäckers Fernando Pavarotti. Der Operngesang wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Denn sein Vater wirkte im Chor der Stadt Modena als Tenor mit, während seine Mutter in einer Tabakfabrik arbeitete. Pavarotti wuchs in sehr beengten Verhältnissen auf – in einer 2-Zimmer-Wohnung mit Eltern und seiner Schwester. Eine Jugendfreundin des Opernsängers war die spätere Sopranistin Mirella Freni. Sie fungierte auch häufig als seine Gesangspartnerin in Kinder- und Jugendtagen. Luciano Pavarotti wollte zunächst Lehrer werden. Dafür studierte er zunächst
Pädagogik und unterrichtete danach zwei Jahre als Volksschullehrer in Modena. Seine ersten Gesangserfahrungen im Chor machte er schon früh und beschloss 1956 Sänger zu werden. Dafür begann er bei Arrigo Pola in Modena und später bei Ettore Campogalliani in Mantua klassischen Gesang zu studieren. Für die Finanzierung seines Studiums jobbte Pavarotti als Versicherungsvertreter. Sein Gesangsdebüt gab Pavarotti 1961 am Opernhaus von Reggio nell’Emilia als Rodolfo in Puccinis La Bohème. Einen internationalen Gesangswettbewerb gewann er auch gleich. Teil des Preises war das Debüt als Rodolfo im Opernhaus von Modena unter der Leitung von Leone Magiera, der ihn später jahrzehntelang als Pianist bei Liederabenden begleitete und schon ein Jugendfreund Pavarottis war. Für Pavarotti war dies ein Karrieresprung, denn danach folgten Einladungen verschiedener italienischer und internationaler Opernhäuser in Amsterdam, Wien und in Zürich. Schon in den ersten Jahren seiner Karriere gelangte Pavarotti auch in die USA und nach Australien. 1966 gab er sein Debüt an der Mailänder Scala.

Weitere Karriere auf der Opernbühne und abseits davon

Dank seines Agenten erhielt Pavarotti 1968 auch einen Auftritt an der Met, gefolgt von Auftritten in Barcelona, London und Paris und bei den Salzburger Festspielen und der Deutschen Oper Berlin im Jahr 1988. Auch als Förderer der Künste war Luciano Pavarotti unterwegs. 1981 gründete er in Philadelphia einen Wettbewerb für junge Sänger. Gleichzeitig begann er seine eigenen Bühnenauftritte zu reduzieren, trat dafür bei Konzerten und im Fernsehen auf. 1988 gab Pavarotti sein Debüt als Regisseur an der Oper von Venedig. Zum Popstar wurde der Opernsänger eher durch einen Zufall. Denn es gab den gemeinsamen und legendären Auftritt von Pavarotti mit den beiden Tenören Plácido Domingo und José Carreras bei der weltweit übertragenen Sportveranstaltung, der Fußball-Weltmeisterschaft am 7. Juli 1990. Eine Milliarde Menschen aus aller Welt haben dieses Konzert gesehen. Die Begeisterung der Menschen war so groß, dass die drei Tenöre gemeinsam auf Tour gingen. In den Folgejahren waren es weitere Soloauftritte, die Pavarotti als Konzertsänger im Rahmen von Liederabenden, Arenakonzerten und Open-Air-Konzerten auf Tourneen gab. 2005 entschloss sich der Italo-Opernsänger zu einer großen Abschiedstournee. Diese musste aufgrund seiner Krebserkrankung abgebrochen werden. Den letzten großen Auftritt hatte Luciano Pavarotti bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin. Der Dirigent Leone Magiera machte später in seinem Buch über Pavarotti bekannt, dass der Opernsänger wegen seiner fortgeschrittenen Erkrankung nicht mehr live gesungen hatte, sondern Playback.

Große Erfolge im Videoclip

Nessun dorma

Ave Maria

Notte ‚e piscatore

Krankheit und Tod

Im Juli 2006 erhielt Pavarotti die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Einige Tage nach der Diagnose unterzog er sich einer Duodenopankreatektomie, bei der die Bauchspeicheldrüse und der Tumor entfernt wurden. Im August 2007 wurde Pavarotti wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand verschlechterte sich Anfang September 2007 stark. Er wurde aber am 4. September nach Hause entlassen und sollte dort von Ärzten weiterversorgt werden. Als Todesursache wurde nach seinem Tod am 6. September Nierenversagen festgestellt. Am offenen Sarg im Dom San Geminiano in Modena nahmen rund 10.000 Menschen Abschied. Die Trauermesse vom 8. September wurde im Fernsehen übertragen. Die Trauermesse wurde von Erzbischof Benito Cocchi zelebriert, der auch ein Beileidswort von Papst Benedikt XVI. verlas. Zu Ehren des großen Opernsängers flog während seiner Beerdigung eine Formation von zehn Kampfjets der Kunstflugstaffel „Frecce Tricolori“ und hierließ Rauchstreifen in Farben der Flagge Italiens. Luciana Pavarotti wurde im Grab seiner Eltern beigesetzt.

Privatleben

Luciano Pavarotti heiratet im Alter von 25 Jahren, im Jahr 1960, Adua Veroni. Mit seiner ersten Frau hatte der Opernsänger drei Töchter mit den Namen Lorenza, Cristina und Giuliana. Nach 40 Jahren wurde die Ehe im Jahr 2000 geschieden. Nachgesagt werden Pavarotti zahlreiche Ehe, die seine Frau duldete. Die Scheidung der beiden erfolgte sieben Jahre nach der offiziellen Trennung 1993. Damals tauchten Fotos des Sängers mit seiner persönlichen Sekretärin Nicoletta Mantovani auf. 2003 wurden dem neuen Paar Zwillinge geboren, von denen ein Kind bei der Geburt verstarb. Nach einem langen Scheidungsverfahren mit seiner ersten Frau heiratete Pavarotti im Dezember 2003 seine ehemalige persönliche Sekretärin, spätere Geliebte und Mutter seiner Kinder.