Paolo Conte

Paolo Conte wurde am 6. Januar 1937 in Asti, Piemont geboren. Der italienische Cantautore, Komponist, Multiinstrumentalist und Maler hat sich, wenn es um Musik geht, dem Jazz verschrieben. Paolo Conte hat eine eher nicht klassische Ausbildung für einen Künstler.

Erst Jura und dann Musik

Paolo Conte studierte Jura und hat den Beruf des Anwalts auch praktisch ausgeübt. Später verschrieb sich Conte aber völlig der Musik. Im Laufe seiner mehr als 50jährigen Karriere schrieb Conte auch viele Songtexte für andere Musiker, oftmals in Zusammenarbeit mit Textdichtern, darunter Vito Pallavicini. Die Musikbegeisterung wurde Paolo Conte regelrecht in die Wiege gelegt – ebenso seine Leidenschaft für anwaltliches Schaffen. Denn sein Vater war ein musikbegeisterter Notar. Seine Kindheit verbrachte Paolo Conte meist auf dem Hof seines Großvaters mütterlicherseits, der Grundbesitzer war. Zugang zum Jazz fand Conte sehr früh. Sein Vater hatte trotz des Faschismus in Italien einige ausländische Platten erwerben können. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Parma wurde Conte Assistent in der Kanzlei seines Vaters. Die Begeisterung für die Musik brach in Paolo Conte Mitte der 1950er Jahre los. Er lernte Posaune und Vibraphon spielen und war mit einer Vielzahl lokaler Gruppen unterwegs, darunter Barrelhouse Jazz Band, Taxi for Five, aber auch Lazy River Band Society. Conte gründete auch die USMA – Unione Studenti Medi Astigiani mit Klub. Anfang der 1960er Jahre gründete Conte das Paul Conte Quartet. Mitglied war auch sein Bruder Giorgio Conte, der das Schlagzeug spielte. Mit dem Paul Conte Quartet feierte er die ersten musikalischen Erfolge und begann zusammen mit seinem Bruder erste eigene Songs zu schreiben. An Musikwettbewerben nahm diese Band auch teil.

Größte Erfolge

Der erste Song, mit dem Paolo Conte Erfolg hatte war im als Songwriter mit „Chi era lui“ beschieden. Dieser Song fand sich wieder auf Adriano Celentanos Album La festa. Für
Celentano schrieb Conte auch die Nummer-eins-Hits „La coppia più bella del mondo“ und „Azzurro“. Diesen Song nahm Conte später auch selbst auf – veröffentlicht 1985. Dieses Lied sollte Paolo Conte zudem bis über seinen Ruhestand hinaus weiter berühmt machen. Denn 2007 wurde „Azzurro“ zum Beispiel in einer Umfrage der Società Dante Alighieri zum international bekanntesten italienischen Lied gewählt. Auch aus der Zusammenarbeit mit Michele Virano gingen Erfolgstitel hervor, wie 1969 der Song „Tripoli“ und „Insieme a te non ci sto più für Caterina Caselli“. Schon ein Jahr zuvor schrieb Conte mit Pallavicini und Jazzmusikern wie Enrico Intra und Mansueto Deponti den Song „No amore“ für Giusy Romeo. Aus der Zusammenarbeit mit Pallavicini stammt auch der Song „La speranza è una stanza“ für Dalida. Schon 1971 – im Rahmen einer weiteren Schaffensphase mit Santo Antonio Santo Francisco – schrieb Conte für Piero Focaccia und Mungo Jerry, die mit diesen Songs beim Sanremo-Festival 1971 teilnahmen. Ab Mitte er 1970er Jahre arbeitete Conte mit Italo Greco zusammen. Als Cantautore begann Conte danach seine Karriere und ließ die Tätigkeit als Anwalt hinter sich. Bekannt ist auch seine mehrteilige musikalische Saga über den „Uomo del Mocambo“, einen imaginären Barbesitzer, die immer wieder fortgesetzt wurde. 1975 und 1976 stand Paolo Conte bei mehreren Konzerten mit befreundeten Musikern von RCA auf der Bühne.1979 veröffentlichte Conte das Album Un gelato al limon. In den 1980er Jahren war Conte auf den Bühnen Italiens unterwegs und wurde mit dem Tenco-Preis ausgezeichnet. Auch im Ausland wurde Conte in diesem Jahrzehnt immer bekannter. Der Erfolg setzte sich in den 1990er Jahren und 2000er Jahren fort.

Die größten Erfolge

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Ehrendoktorwürde und Walk of Fame sowie weitere Auszeichnungen

2003 dürfte Paolo Conte auf dem Walk of Fame Europe in Rotterdam seine Handabdrücke hinterlassen. Im gleichen Jahr erhielt er von der Universität Macerata die Ehrendoktorwürde für moderne Literatur. Im neuen Jahrtausend widmete sich Conte mehr und mehr der Malerei und erziele auch damit große Aufmerksamkeit, kehrte 2008 aber auch mit einem neuen Album auf die Musikbühne zurück und veröffentlichte 2010 sein 14. Studioalbum. 2016 erschien mit Amazing Game sein erstes rein instrumentales Album. Ein Jahr später wurde Conte von der Universität Parma berufen und die Universität Pavia verlieh ihm die Ehrendoktorwürde in Musikwissenschaft. Bereits 1983 erhielt Conte den Tenco-Preis und 1985 sowie 1993, 1999 und 2005 den Targa Tenco. Weitere Ehrungen sind der Verdienstorden der Italienischen Republik, Großkreuz im Jahr 1999 und der Ordre des Arts et des Lettres, Ritterkreuz im Jahr 2001. Die Ehrenbürgerschaft der Stadt Genua wurde Conte im Jahr 2005 zuteil und die Grande médaille de Vermeil de la Ville de Paris ihm im Jahr 2011 verliehen.

Privates

Paolo Conte ist verheiratet. Er lebt in seiner Geburtsstadt Asti, und zwar in einem Appartement am Corso Dante Alighieri. Trotz seines hohen Alters sind Kunst und Musik nach wie vor der Lebensmittelpunkt von Paolo Conte. Für seine Fans steigt der inzwischen über 80jährige Conte zwischen Märze und Juni auf die Bühne und absolviert Live-Auftritte. Noch immer widmet sich Conte auch der Malerei. Für moderne Medien hat er nichts übrig. Conte ist über all die Jahrzehnte bodenständig geblieben und hat nicht abgehoben.