Paul Potts

Paul Potts ist ein britischer Tenor und verdankt seine Entdeckung der britischen Castingshow Britain’s Got Talent im Jahr 2007.

Frühe Jahre und Karrierebeginn

Paul Robert Potts wurde am 13. Oktober 1970 in Bristol geboren. Potts wuchs in einem Vorort von Bristol, in Fishponds auf. Sein Vater war Busfahrer und seine Mutter Kassiererin. Paul Potts hat zwei Brüder und eine Schwester. Potts studierte Philosophie am University College Marjon Plymouth und schloss das Studium mit einem Bachelor of Arts ab. Seine Abschlussarbeit schrieb er über die Frage des Bösen und des Leidens in der einer von Gott geschaffenen Welt. In seiner Schulzeit sang Potts bereits im Chor, und zwar im Chor der Chester Park Junior School. Danach war er in mehreren Bristoler Kirchenchören aktiv. Das Interesse am Operngesang wurde bei Potts durch eine Tonaufnahme von „La Bohème“ mit José Carreras geweckt. Fortan widmete sich Potts dem Operngesang. 1999 nahm Potts an der britischen Talentshow My Kind of Music teil. Diesen Wettbewerb gewann er und nahm auch den Preis von 8000 Pfund mit. Nicht zuletzt dank dieser Gewinnprämie nahm Paul Potts in Norditalien Unterricht an Opernschulen bei Vilma Vernocchi und Katia Ricciarelli. Er wurde dann in die Meisterklasse aufgenommen. Als Tenor ohne Gage trat Potts später auf verschiedenen Bühnen auf. Die Aufführungen kamen zwar ins Fernsehen, führten aber zu keinem Karrieredurchbruch. 2003 wurde bei Potts ein Blinddarmdurchbruch diagnostiziert, später ein gutartiger Tumor an der Nebenniere und am Schlüsselbein. Daraufhin kam seine Karriere ins Stocken. Er arbeitete danach im Einzelhandel und schaffte es 2006 zum leitenden Angestellten zu werden. Sein Durchbruch als Sänger erlebten Millionen Menschen mit, und zwar im Finale der britischen Castingshow „Britain’s Got Talent“ 2007. Dort präsentierte er eine von ihm selbst bearbeitete Version der Arie „Nessun dorma“ von Giacomo Puccini und andere Stücke bis zum Finale der Show, die er schließlich gewann. Der Karrierestart von Potts ist beispiellos. Denn er erhielt neben der Siegerprämie auch einen Plattenvertrag in Höhe von 1.000.000 Pfund. Am 3. Dezember 2007 dürfte Paul Potts vor König Elisabeth II. in der Royal Variety Performance 2007 auftreten. 2007 erschien auch sein erstes Album, dass in vielen Ländern Chartplatzierungen erreichte, teils gar Platz Eins.

Weitere Karriere und Auszeichnungen

Sein Auftritt bei der Castingshow, die für Potts der Karrierestart war, sollte ihn noch einige Zeit begleiten. Denn im Juli 2008 waren Teile seines Auftritts in einem Werbespot der Deutschen Telekom zu sehen. Im Jahr 2009 erhielt Paul Potts den Echo in der Kategorie Rock/Pop international. Der Makel von Paul Potts – die schiefen Zähne – sind längst verschwunden bzw. gerichtet worden. Und unauffällig ist Paul Potts längst nicht mehr. Der von einer Castingshow geschaffene Superstar hat seit seinem Karrierestart fünf Platten veröffentlicht. Diese Alben landeten alle in den Charts. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere war er auch zu Gast bei der amerikanischen Talkmasterin Oprah Winfrey. Und er traf sein Idol – Luciano Pavarotti. Dieser gab ihm Tipps bezüglich Atemtechniken. Das Urteil des großen italienischen Maestros war ansonsten aber vernichtend über Paul Potts. Dies wird auch so im Film „One Chance” dargestellt.

Hits im Videoclip

La Prima Volta für Flashmob in Oberhausen

Nessun Dorma

Mamma

Aktuelles

Paul Potts ist bis heute bodenständig geblieben. Von den Einnahmen aus seinen Alben und Auftritten kaufte er für sich und seine Frau ei n Haus. Von Luxus hält Potts wenig. Seine Auftritte hat er stark zurückgeschraubt. Im Sommer 2016 war er in Bühnenrollen in Puccinis „Tosca“ zu sehen und bei einer Festivalproduktion von Wagners „Der Fliegende Holländer“. 2017 veröffentlichte er ein weiteres Studioalbum. Überall wo Paul Potts auftaucht, wird er sofort erkannt. Das Mobbing aus Kindertagen ist vergessen. In Deutschland setzte sich Potts auch ein Denkmal durch seinen Auftritt in der deutschen Version von „The Masked Singer“, wobei seine Demaskierung bereits in der dritten Folge der Staffel im Frühjahr 2022 erfolgte. Die frühe Enttarnung durch Sänger Ray Garvey ist auch wohl dem geschuldet, dass Paul Potts eine sehr markante Stimme hat und diese auch unter einem kuscheligen Koala-Kostüm nicht so einfach verstecken kann. Neben solchen gelegentlichen Auftritten engagiert sich Paul Potts stark für Kampagnen gegen Mobbing. Er selbst war früher Mobbing-Opfer, erlebte aber auch wie sich einige seiner früheren Peiniger aus der Kinderzeit bei ihm entschuldigten nach seinem grandiosen Sieg bei der Castingshow 2007. Potts reagierte damals gleichmütig und ohne Groll. Im Rahmen seines Engagements gegen Mobbing hält er auch Vorträge an Schulen.

Privatleben

Paul Potts schützt sein Privatleben. Bekannt ist, dass er 2003 – also vier Jahre vor seinem Karrieredurchbruch bei der Castingshow – Ehefrau Julie-Ann heiratete. Die Ehe gilt als glücklich. Den Traum von gemeinsamen Kindern haben die beiden noch nicht aufgegeben. Seine Ehefrau ist knapp 10 Jahre jünger als Potts. In einem Interview mit „Wunderweib.de“ verriet Potts, dass er besonders den Humor seiner Frau schätzt und liebt. Er ist ihr zudem auch dankbar, dass sie ihm während seiner Erkrankung beistand, als nicht sicher war, ob er sich seinen Wunsch Opernsänger zu werden überhaupt erfüllen kann. Nach seinem Erfolgsrezept gefragt sagte Paul Potts einmal gegenüber der Presse: „Ich nehme jeden Tag so, als wäre es der erste, etwas Besonderes.”